Wallfahrt Lohwinden

Auf dem Weg von Rohrbach nach Wolnzach über den Bahnerberg liegt im Tal inmitten der Hopfengärten die barocke Wallfahrtskirche von Lohwinden. Die Wallfahrt geht zurück auf eine wunderbare Heilung im Jahre 1666. Ein von Geburt an stummer Hirte mit Namen Johannes, der aus dem Salzburger Land stammte, war beim Bauern Martin Schwegler in Lohwinden im Dienst. Oft betete der 24-jährige beim Hüten der Tiere vor einer im Freien aufgestellten kleinen Figur der Mutter Gottes. Eines Tages erlangte er plötzlich beim Beten des Ave Maria seine Sprache. Merkwürdig war dabei, dass der fromme Hirte weder den salzburger, noch den hiesigen Dialekt redete, sondern reinstes Hochdeutsch sprach. Dieses Wunder bestätigte der Richter zu Starzhausen, der darüber eine amtliche Urkunde mit Datum 26. Januar 1666 ausstellte. Da sich die Kunde über die wunderbare Heilung schnell verbreitete, strömte das Volk aus der ganzen Umgebung herbei.

Im Jahre 1679 wurde eine Kapelle erbaut und Mariä Geburt gewidmet. Die Kapelle war aber wegen der vielen Pilger schnell zu klein und so wurde von 1701 bis 1710 das Langhaus und der Turm angebaut. 1702 wurde zur Förderung der Wallfahrt und zum Erhalt der Kirche die Arme-Seelen-Bruderschaft in Lohwinden ins Leben gerufen, die der heiligen Mutter Anna geweiht ist und die bis heute besteht.

Wallfahrt und Kirche erlebten eine wechselvolle Geschichte. Nach und nach wurde die Ausstattung der Kirche ergänzt oder erneuert, Glocken, Orgel und Seitenaltäre angeschafft, Beschädigungen durch Unwetter mussten beseitigt werden, ein Mesner wurde zur Betreuung der Kirche und der Wallfahrer angestellt und ein Mesnerhaus gebaut. Das alles ermöglichten die Pilger aus der näheren und weiteren Umgebung durch ihre Spenden. Bei der Renovierung 1883 bekam die Kirche eine Neorenaissanceausstattung. 1960 sollte die Kirche wieder ihrem barocken Urzustand angenähert werden, davon zeugen nun die zwei barocken Seitenaltäre und die Rokokokanzel.

Die Wallfahrt war immer eine Wallfahrt der Leute aus der Umgebung, also vorwiegend der Bauern. Die zwei Gemälde neben dem Hochaltar, die noch aus den ursprünglichen Seitenaltären stammen und die Bauernheiligen Antonius und Leonhard darstellen, weisen darauf hin. Bis heute ist die Wallfahrt lebendig. Viele Menschen kommen regelmäßig her, um der Mutter Gottes sich und ihre Anliegen anzuvertrauen. Auch Wallfahrten zu Fuß und mit Bussen kommen immer wieder nach Lohwinden. Regelmäßig werden in der Kirche Gottesdienste gefeiert:

* jeden Samstag um 8.00 Uhr eine Hl. Messe,

* jeden Sonntag um 17.00 Uhr wird der Rosenkranz gebetet

* jeden 2. Samstag im Monat ist nach der Messe eucharistische Anbetung bis 15.00 Uhr und anschließend Barmherzigkeitsrosenkranz mit eucharistischem Segen.

* von Mai bis November wird an jedem 3. Sonntag im Monat der Wallfahrtssonntag gefeiert mit Aussetzung des Allerheiligsten um 13.15 Uhr, Rosenkranz um 13.25 Uhr und Wallfahrergottesdienst um 14.00 Uhr.

* am letzten Sonntag im Juli kommen viele Pilger zum Annafest, dem Hochfest der Arme-Seelen-Bruderschaft, nach Lohwinden.

Nähere Informationen und Anmeldungen zu Gottesdiensten und Kirchenführungen gibt es im Pfarramt Wolnzach.